Mit überwiegend positiven Erlebnissen geht das Jahr zu Ende und wir bereiten uns bereits auf das Nächste vor.  Für 2012 steht auf jeden Fall mehr Surfen auf dem Programm, wenn auch die Belastungen im Beruf zunehmen werden.  Wir fiebern auf jeden Fall den ersten längeren Aufenthalten im neuen Surfmobil entgegen.

Als Highlights der Jahres zählt natürlich unsere Hochzeit am 30. Juli, gefolgt von dem 3-wöchigen Frankfreich Urlaub und letztlich dem Kauf unseres neuen Surfmobils.

Wetter-technisch starteten wir mit sommerlichen Temperaturen bereits im April in die Surfsaison. Der heimatliche Sommer blieb dann allerdings aus, so dass die heiße-Phase der Hochzeitsvorbereitung oftmals bei mäßigem Wetter stattfinden musste. Im Juni verausgabte ich mich im Garten und wurde von meinem Körper dezent darauf hingewiesen, meine Baustellen auf ein gesünderes Maß zu reduzieren.

Ende Juli war es dann soweit - Hochzeit mit Ambientetrauung im Haus Hohenstein und anschließender Feier im Hotel Sunshine auf der Hohensyburg.

Ein unvergesslicher Tag für uns - Danke!

Im September sind wir dann nach Frankfreich aufgebrochen und haben dort einen super Urlaub verbracht, wie in den einzelnen Blogs nachzulesen ist. 

Der Oktober startete mit einer einschneidenden beruflichen Veränderung für mich und wurde von der Suche nach einem neuen Surfmobil begleitet, welche im November erfolgreich endete. Nach umfangreichen Basteleinheiten im Innenraum haben wir erste Wochenendausflüge trotz nass-kalten Wetters schon hinter uns gebracht und freuen uns auf die nächsten Fahrten.

Der Dezember wurde oftmals chillig vor dem Kamin verbracht, wobei die Temperaturen insgesamt als wenig winterlich bezeichnet werden durften. Weiße Weihnachten blieben entsprechend aus, was uns nicht daran gehindert hat, das Fest entspannt im Kreise der Familie zu verbringen.

Ich wünsche allen und auch uns ein tolles Jahr 2012 - bis demnächst am Surfspot irgendwo, wo es Wind hat

Welch freudiger Moment - heute bin ich zur Zulassungsstelle und habe unser neues (gebrauchtes) Wohnmobil zugelassen

Unser liebgewonnenes Eura Mobil haben wir in gute Hände abgegeben und nach langer Suche haben wir einen würdigen Nachfolger gefunden :

Auf das wir genauso viel Spaß damit haben werden, wie mit dem “Alten”.

Einige Eckdaten für Interessierte:

• 3 feste Schlafplätze und somit Nachwuchstauglich
• Motorrad- und Fahrradträger
• L-Sitzgruppe mit drehbaren Fahrersitzen
• viel Platz für Surfklamotten in der Heckgarage und im umgebauten unteren Stockbett
• nachträglich umfangreich installierte LED Ambientebeleuchtung
• und und und….

Einfach ein geiles Teil - es sieht von innen mindestens genauso gut aus, wie von außen! In den kommenden Wochen haben wir noch einiges zu Basteln, unter anderem steht noch eine Solaranlage auf unserer Wunschliste, welche wir selbstverständlich selbst einbauen werden.

Nachdem wir uns langsam wieder an den Alltag daheim gewöhnen, ist es Zeit ein Fazit aus knapp 3 Wochen Südfrankreich zu ziehen.

Vorab das Ergebnis: Wir würden auf jeden Fall nochmal hinfahren!

Aus Wohnmobilurlaubersicht ist Südfrankreich eine echte Empfehlung. Es gibt ein dicht-ausgebautes Netz von Wohnmobilstellplätzen, Ver- und Entsorgungsstationen und auch Campingplätzen. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Leider sind mittlerweile viele Wohnmobilstellplätze, die 2008 noch kostenfrei waren, zu gebührenpflichtigen Plätzen umfunktioniert worden.

Die Preise lagen zwischen 5 - 12 Euro.

Die Lebenshaltungskosten sind bei den Lebensmitteln höher als in Deutschland. Egal was man kauft, es ist im Durchschnitt 10-30 Prozent teurer. Der Literpreis für Diesel lag zwischen 1,30 - 1,38 Euro.

Erfreulicherweise bieten die einschlägigen Schnellimbissketten nahezu überall kostenloses WiFi. Auf den Stell- und Campingplätzen gab es kaum WiFi-Internet.

Ver- und entsorgen kann man erfreulicherweise bei der dicht gestreuten Supermarktkette “Super U” - das nennen wir im Vergleich zu Deutschland “Service Plus”.

Aus Kitesurfer-Sicht war dieser Urlaub ein Reinfall. Im gesamten Urlaub gab es kaum Wind - leider. Ansonsten hat uns die Gegend um Beauduc, speziell L’Espiguette zum Kiten gut gefallen. Riesiger Strand, Parkplatz keine 3 Gehminuten vom Strand entfernt. Sand “leider” extrem fein - Wasserqualität super. Zwischen Campingplatz und Parkplatz befindet sich eine Kiteschule - der Bereich ist auch kostenlos befahrbar. Bei Wind ist Beauduc der absolute Traumspot - kaum Welle, großer Stehbereich und toller Sand. Lediglich die Anfahrt ist heftig, wird aber belohnt!

Unser Spotfavorit war jedoch klar La Franqui bei Leucate. Etwas gröberer Sand - klebt nicht überall am Material, aber immer noch “fein” genug, um sich auf dem Handtuch zu sonnen. Der Stehtiefe-Bereich (~150-200m) war groß genug und das Wasser hatte eine super Qualität. Die ortsansässige Kiteschule bietet einen Rescueservice. Zudem liegt der Stellplatz direkt am Spot, neben dem dortigen Campingplatz.

Für’s nächste Mal würden wir bei der Anfahrt im Bereich Dijon/Lyon Landstraße und weiter südlich eher auf die Autobahn fahren. Dort nimmt die Anzahl der Kreisverkehre so stark zu, dass man sehr viel Zeit verliert. Uns hat das nicht gestört, weil man auch viel sieht. Aber mal “eben” um 150 km verlagern dauert dann auch von der Fahrzeit eher wie knapp 300 km. Die Fahrt durch die Alpen ist landschaftlich schön, belastet aber auch das Material - insbesondere die Bremsen

0900h: Huup, Huup. Huup, Huup ?

Zum Glück sind wir schon vorher von alleine aufgewacht. Irgendein Spinner fährt hupender Weise über den Platz. Oder doch kein Spinner? Sollte es hier so wie in Ramatuelle sein? Liefert der Bäcker hier zum Platz? Annika schmeißt sich ein paar Klamotten über und flitzt raus. Zurück kommt sie mit zwei Baguettes und zwei Croissants

Nach nem leckeren Frühstück brutzeln wir in der Sonne. Der Wind reicht kaum für die Landboarder am Strand.

Abends kochen wir dann draußen - Garnelen in Kochwein und Kräutern.

Hört sich besser an, als es letztlich schmeckte Die Garnelen waren insgesamt nicht von bester Qualität. Wer einmal spart, kauft eben zweimal

Die Teile waren schwer zu knacken und boten recht wenig Fleisch. Satt geworden sind wir trotzdem - Baguette und Knoofisauce sei dank.

Aufgrund der Schnellstraße konnten wir nicht allzu lange schlafen. Der Wind ist zwar da, aber irgendwie fühlt er sich recht flau an. Da uns der Lärm ohnehin abgeschreckt hat, ziehen wir weiter in Richtung La Franqui. Dort finden wir einen super Stellplatz vor dem Camping Municipal, welcher Platz für ca. 40 Mobile bietet. Und das Beste: er ist kostenlos.

Die V+E kann vor dem Campingplatz mitgenutzt werden. Und der Wind kommt hier auch schon wesentlich besser durch! Also kurz in Richtung Strand und schon die ersten Schirme am Himmel gesehen. Direkt wieder in Richtung Womi zurück, Klamotten packen und ab zum Strand.

Einziger Wehrmutstropfen an dem super Platz - der Weg zum Wasser ist gut 500 Meter. So breit ist hier der Strandabschnitt, wobei es sehr St.-Peter-Ording ähnelt.

Direkt am Spot liegt eine Kitesurfschule, welche mit Booten und Jetski eine Rescue bietet. Der schräg ablandige Wind reicht für den 9er - Annika chillt in der Sonne und ich vergnüge mich Stunden auf dem Wasser.

Die Böen sind hier allerdings recht derb, dafür ist der Wellengang sehr flach. Nach einer Pause entschließe ich mich, das kleine Brett zu holen, um noch mehr aus den Sprüngen zu holen. Leider ist der Wind nach meiner Wanderung nicht mehr so stark Zusammenpacken heißt es dann. Und genau das machen auch die Jungs von der Surfschule. Die Saison scheint endgültig vorbei - alles wird auf Anhänger verladen und weggefahren.

Trotzdem - es war ein geiler Kitetag! Der Spot ist top, ich schätze 150 Meter stehtief vom Ufer. Wasserqualität ist super und der grobkörnige Sand klebt nicht überall. Zudem ist der Stellplatz recht leer und super ruhig gelegen

Zum Frühstück isst man in Frankreich?! Baguette natürlich. Und das tun wir auch. Vom Platz aus machen wir eine Erkundungstour zum hiesigen Strand. Kiten ist hier allerdings ausdrücklich nicht erlaubt. Der Strand an sich ist super breit und es ist kaum etwas los. Allerdings ist der Sand recht grobkörnig. Aber das hat auch Vorteile - er kann sich nicht in jeder Ritze sammeln.

Nachmittags verlassen wir den Platz und fahren zum Etang - dort hatten wir bei unserer Ankunft im Ort einen Kitesurfer gesehen. 7 Euro kostet die Übernachtung, V+E und Toilette am Platz inklusive. Die ansässige Surfschule bietet allerdings nur Windsurfen und SUP an. Kiten scheint hier mehr oder weniger nur geduldet zu sein.

Aber egal, der Platz an sich ist ganz schön, allerdings mit einem kleinen Haken, wie sich Nachts herausstellte. Er liegt direkt an der Schnellstraße, was nicht zu überhören ist.

Abends haben wir noch lecker Rindersteak mit gebratenem Gemüse geschlemmt. Dazu ein guter Rotwein und ein erholsamer Urlaubstag geht zu Ende. Hoffentlich kommt der Wind morgen wir angesagt?!

Mit dem Wackeln des Womi aufgewacht Der Wind ist noch da! Aber zum Glück nicht mehr so derb wie gestern. Also packen wir den 9er und 12er ein. Die beiden Locals treffen wir wie verabredet um kurz nach 10. Dabei stellt sich heraus, dass einer von ihnen super deutsch spricht, denn seine Mutter stammt gebürtig aus Aachen. Nach einigem Smalltalk entscheide ich mich, den 12er aufzubauen. Leider kommt der Wind schräg ablandig - also gar nicht ungefährlich wie sich später herausstellen sollte.

Die ersten Minuten liefen noch recht gut, bis der Wind plötzlich und entgegen der Wettervorhersage ordentlich aufdrehte und zu allem Übel auch noch auf voll ablandig drehte. Der 12er war nicht mehr zu halten. Mit voller Fahrt halte ich auf den Strand zu, maximale Gewichtsverlagerung nach hinten, maximal Höhelaufen. Plötzlich reißt mich der Schirm einfach nach vorne übers Brett und zieht mich gute 50 Meter mit. Brett wieder weg

Doch heute ist die Strömung nicht so extrem, so dass ich mich auf der letzten Rille zum Board dragge. Ans Weiterfahren ist nicht zu denken - der Schirm hebt mich schon so aus dem Wasser. Also muss ich mich wohl oder übel zum Strand draggen. Dort angekommen, Auslösen und den Schirm selbst landen. Schnauze voll vom Kiten für heute, aber zum Glück alles und alle heil geblieben.

Wir entscheiden uns heute noch weiter zu fahren. Also kaufen wir noch in Aigues-Mortes ein und fahren in Richtung Agde.

Dort ist eigentlich ein Zwischenstopp vor Leucate geplant.

Der Ort soll, wie uns der Local berichtete, eine Tourihochburg sein. Nun ja, wir schauen uns den Strand nach kurzer Fahrt an, schütteln uns und fahren direkt weiter in Richtung Leucate. Ballermann-feeling in Südfrankreich. Der Strand recht schmal und proppe voll. Nichts für uns, also geht’s direkt weiter. In Leucate stellen wir uns auf einen 13 Euro ACSI Platz, direkt in Strandnähe. Dank dem netten Stellplatznachbarn aus dem Elsass können wir auch unseren Ofenkäse machen - unsere Kabeltrommel ist nämlich nicht Frankreich-kompatibel

Und zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage kann man sagen - die Franzosen sind sehr hilfsbereit! Merci beaucoup.

Zwar gab es kein Gewitter in der Nacht, dafür hat der Wind ordentlich aufgedreht und unser Womi gut durchgeschüttelt. Morgens sind wir erstmal in die Stadt, um zu entsorgen. Die Entsorgung war zum umsonst, aber leider nicht kostenlos. Beim Einparken bin ich mit irgendsoeinem Plastikschutzteil an einer Bordsteinkante hängen geblieben, von dem ich nicht einmal wusste, dass es dieses Teil gibt. Resultat: Materialbruch, trotz schneller Bremsung

Egal, der Wind ist auf jeden Fall da. Leider extrem - 35 Knoten sind schon eine Macht. Nachdem wir erneut 12 Euro für den Platz gezahlt haben, quatschen wir erstmal mit zwei Locals. Mit einer Mischung aus Englisch, Französisch und Deutsch wird sich problemlos verständigt Der Local fährt den 7er und ich entscheide mich zu gleichem. Der Wellengang sieht schon vom Strand aus mörderisch aus, genauso wie sich das Sandpeeling anfühlt, was durch den extremen Wind und den feinen Sand an den Beinen entsteht.

Die ersten Züge auf dem Wasser klappen prima - der Jungfernflug des 7er geglückt. Er fühlt sich vom Prinzip an wie der 9er, vielleicht insgesamt noch etwas schneller.

Leider haut’s mich dann doch irgendwann vom Brett, den Wellen sei dank. Ich habe das Brett zwar noch im Blick, aber durch die Strömung ist es nicht möglich, mit Bodydrags in die Richtung zu kommen. Puh. Nach zig Versuchen, gefühlten 5l Salzwasser-Schluckens, gebe ich schließlich auf und dragge zum Strand. Annika wartet zum Glück schon auf mich. Also Kite landen und dann Ausschau halten nach dem Board. Theoretisch müsste es irgendwann angespült werden.

Ich selbst kann es trotz Fernglas nicht mehr ausmachen, als Annika aufgeregt winkt - ein Windsurfer hat das Brett aufgenommen und an den Strand gebracht Merci beaucoup! ich hatte das Board schon aufgegeben.

Und da man sein Glück nicht zweimal am Tag herausfordern sollte, packen wir zusammen. Morgen früh soll der Wind auch noch mal kommen, so die Info vom Local. Er empfiehlt übrigens die Vorhersageseite www.winds-up.com für Frankreich. Sie soll zuverlässiger als Windfinder und Windguru sein, da sie auch die Thermik mit einbezieht. Nun ja, das werden wir noch austesten.

Nachts gab’s hier ein ordentliches Gewitter - schlafen war also nicht so erholsam. Nach dem Frühstück sind wir dann los in Richtung L’Espiguette. Am Surfstrand erstmal die Ernüchterung - 12 Euro kostet der Parkplatz direkt am Spot. Ganz schön happig, denn es gibt nichtmal eine V+E. Dafür ist der Platz eben, super ruhig und 1 Gehminute vom Strand entfernt. Und der Strand ist im wahrsten Sinne des Wortes “einsame” Spitze. Riesig breit und mit dem feinsten Sand, den wir bis dato in Frankreich gesehen haben. Man trifft hier kaum andere Menschen - genial.

Der Wind kam leider nicht mehr, dafür hielt sich der Regen recht hartnäckig bis in den späten Nachmittag.

Der Fischreiher war zwar auf der Pirsch, während unserer Beobachtung allerdings nicht erfolgreich.

Zum Abend hin haben wir noch eine kleine Radtour gemacht und den Tag bei einem Filmchen ausklingen lassen.

Bis Mittags halten sich die Wolken hartnäckig, richtig Sommerfeeling will da nicht aufkommen. Also chillen wir am Womi - Stühle zur Liege aufgerüstet und dann Buch lesen… Nachdem sich die Sonne doch durchgesetzt hat, müssen wir uns Nachmittags erstmal eine Abkühlung im Meer verschaffen. Aufgrund des Wetters am Mittag ist hier noch weniger los als die letzten Tage.

Laut Windfinder soll der Wind Sonntag und Montag kommen. Da wahrscheinlich eher nur ein Tag funktionieren wird - Sonntag soll es den ganzen Tag regnen, wollen wir unserem Womi die Strecke nach Beauduc ersparen. Eine Alternative, allerdings mit Welle, haben wir im Nahe gelegenen L’Espiguette gefunden. Dort gibt es einen Womistellplatz am Strand und Kiten ist auch erlaubt

Leucate haben wir um einige Tage verschoben, der Wind war mit 32Kn und Böen mit bis zu +10Kn angegeben. Ungemütlich und nicht die Bedingungen den 7er zum ersten Mal zu testen.

Abends haben wir den Strom nochmal genutzt und beim Bundesliga-gucken Toast Hawaii gegessen. Morgen vor 12h wollen wir dann weiter ziehen.